Schreibflow

Wie du wieder in den Schreibflow kommst

Kennst du die Situation: Du sitzt vor dem Bildschirm, hast die Vorlage deiner Masterarbeit offen und möchtest heute endlich am Theorieteil weiterschreiben. Aber es geht einfach nichts weiter. Du bastelst an einem Satz, du suchst nach deinen ,eigenen Worten‘ und nach geeigneten Formulierungen. Du löscht deine Zeilen immer wieder weg und es scheint irgendwie eher weniger als mehr Text zu werden. Dabei musst du dringend diese Seiten füllen, damit dein Inhaltsverzeichnis mal zum Leben erweckt wird. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, bis du endlich eine ganze Seite geschafft hast. Und dann bist du erst mal erledigt für heute. Und frustriert. Du denkst dir: Schreiben ist einfach nicht mein Ding! Und wissenschaftliches Schreiben schon gar nicht.

Ich kenne diese Situation nur zu gut und ich kann dich beruhigen: Ausnahmslos jeder/e Schreibende kennt sie! Als ich vor ein paar Jahren an meiner Doktorarbeit geschrieben habe, ging es mir ganz genauso. Jeden Satz habe ich 5-mal umgedreht und umgestellt und mich auf den Kopf gestellt. Es war wahnsinnig mühsam voranzukommen und phasenweise hatte ich die Lust ganz verloren. Dazu kam bei mir noch, dass ich so großen Respekt vor dieser ,wissenschaftlichen‘ Sprache hatte. Ich wollte besonders klug, komplex und korrekt schreiben. Das blockierte mich nur noch mehr.

Als ich die Lust fast verloren hätte und das Projekt endgültig hinschmeißen wollte, bin ich auf eine Technik gestoßen, die für mich alles verändert hat. Die Technik heißt Freewirting. Auf einmal war mein Schreibfluss wieder da und es ging endlich wieder was weiter bei meiner Abschlussarbeit.

Hier erkläre ich dir, wie die Technik funktioniert:
(Quelle: Wolfsberger 2016, S. 142)

  1. Wähle ein Thema oder einen Begriff aus deiner Abschlussarbeit.
  2. Stelle eine Stoppuhr auf 15 min.
  3. Fang an zu schreiben, was auch immer dir einfällt.
  4. Schreib einfach weiter drauf los. Die schreibende Hand bleibt in Bewegung.
  5. Lies nicht durch, was du geschrieben hast.
  6. Lösche nichts weg.
  7. Rechtschreibung und Grammatik sind im Moment egal.
  8. Lass deinen Gedanken freien Lauf, wo auch immer sie dich hinführen.
  9. Wenn dir nichts mehr einfällt, schreib so lange „mir fällts nichts ein“, bis dir eine neue Idee kommt.
  10. Ist die Zeit um, beende deinen Gedanken und atme durch.

Probier‘ es doch mal aus und schreib‘ mir, wie es dir gegangen ist!

Bis bald und schreib heiter weiter!

Alles Liebe,

Hannah Schreibflow


Quelle der Freewriting-Technik: Wolfsberger, Judith (2016): Frei geschrieben. Mut, Freiheit und Strategie für wissenschaftliche Abschlussarbeiten. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag.

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